Das Ego
Immer und immer wieder wird es angeprangert.
Was nutzt das ganze Gerede um das Ego – die Schuldzuweisung an das Ego?
Hilft es irgendjemandem mit seiner Ichhaftigkeit umzugehen, mit seinem Leben besser umzugehen?

Wer in diese Welt geboren wird, ist und braucht ein Ich.

Dieses Ich ist die Basis jeder möglichen Bewusstwerdung und ohne ein Ich kann es auch kein wahrhaftes Du geben. Ohne ein Gegenüber gibt es keine Erkenntnis Deiner selbst.
Wo liegt also das Problem?


Ja, es gibt ein Problem – unbestritten.
Das Herumreiten auf dem Ego löst es allerdings nicht.

Das ist in etwa so wie das ständige Jammern über Halsschmerzen und hundert Anweisungen darüber, wie sich Halsschmerzen vermeiden oder lindern lassen oder Statements darüber, wie sich Halsschmerzen auswirken, was wiederum unbedingt zu vermeiden ist. Nichts davon bezieht sich auf den Ursprung der Halsschmerzen.

Je mehr auf dem Ego herumgeritten wird, um so wichtiger wird es und genau da liegt das Problem – im sich oder Etwas Wichtigmachen. Ohne dieses Wichtig-machen gäbe es kein Problem.

Das Wichtig-machen funktioniert genauso gut in der Ablehnung von Etwas wie auch im Haben-Wollen oder Sein-Wollen von Etwas, also sowohl negativ als auch positiv ausgerichtet. In beiden Fällen erlangt dieses jeweilige Etwas eine wachsende Wichtigkeit und wird dadurch zu einem bestimmenden Lebensfaktor.


Also: auch wenn Du das Ego ablehnst,
Dich an ihm reibst und es zum Sündenbock erklärst, gewinnt es dadurch an Bedeutung und Du gestehst ihm damit Wichtigkeit zu.


Das wird oft als
tückischer Trick des Ego´s bezeichnet und ist doch nichts anderes als ein einfaches Naturgesetz. Du kannst ja auch nicht nicht an einen rosaroten Elefanten denken.

Was Wichtigkeit erlangt, wird aus dem Gewebe des Lebens empor gehoben, erhält eine gehobene Position und steht über anderem. Sein Bezug zum Gewebe des Lebens wird dadurch gemindert oder steht dazu in Energie raubender Spannung. Was immer es auch ist, es wird genau deshalb damit beginnen, um seine Existenz zu kämpfen.

So entstehen die Wirkungen des Ego´s, die von jenen, die darunter leiden allgemein
ebenso abgelehnt werden wie Halsschmerzen, was diesem wiederum noch mehr Wichtigkeit verleiht.


Ja, Ablehnung ist genau das, was Wichtigkeiten erschafft, die wiederum Wirkungen erzeugen, die abzulehnen sind.


Vielleicht denkst Du nun, dass Dir nur positives wichtig und von Bedeutung ist und zerteilst genau damit die Welt in gegensätzliche Lager, von welchen Du eines mehr oder weniger bewusst ablehnst und das alleine deshalb um sein Überleben kämpfen wird.
Genau das wird Dir nicht gefallen, denn es treibt Dich in einen Kampf um Dich selbst. Es treibt Dich in die Beweispflicht darüber, zu welchem der beiden Lager du gehörst und mindert Deine Teilhabe am natürlichen sich gegenseitig dienlichen Geflecht des Lebens. Du selbst hast Dich dann auf einen Sockel erhoben, auf einen einseitigen Standpunkt, und Dir das Recht des Urteilens genommen, obwohl doch alles gleichermaßen dem Göttlichen entspringt.

Genau damit lieferst Du Dich dem aus, was allgemein als Ego bezeichnet wird und durch das Erleben von Mangel gekennzeichnet ist. Je mehr Dein Erleben dann von Mangel bestimmt wird, um so mehr erscheint Dir der Ausgleich eines jeden Mangels als wichtig und um so mehr wird das Ego auf die verschiedensten Arten in den Vordergrund treten. Weder Dein Kampf mit dem Ego oder gegen das Ego wird das verhindern. Du fütterst es damit nur.

Die einzige mögliche Lösung für Dich liegt darin, dass Du das anerkennst, was ist. Ihm seine Existenzberechtigung zugestehst und dann nach einem Weg suchst, wie Du damit urteilsfrei umgehen kannst, auch wenn dieses Was „Ego“ heißen sollte.


Das Ego ist immer das Ergebnis eines Mangels.

Der Mangel ist das Ergebnis einer Ablehnung und das Ego wird um Dein Überleben kämpfen, das durch Ablehnung in Frage gestellt ist. Das ist seine Aufgabe.

An Dir liegt es nun, Dich durch Anerkennung aus der Ablehnung zu erlösen und damit die Schleusen für den Ausgleich des Mangels zu öffnen.
Du musst Dich nicht mit der Auflösung des Mangels selbst befassen, denn jede Form der Energie strebt nach einem natürlichen Ausgleich.

Übe Dich in Anerkennung.

Das bedeutet, dass Du jedwedes urteilen unterlässt, denn Du bist nicht dazu berufen, Dich über das Göttliche zu stellen. Wenn Du Dich selbst beim Urteilen erwischst, so relativere dieses Urteil indem Du dem einen Urteil unmittelbar noch eine Menge anderer Urteile zur Seite stellst. Genieße es und mache ein Spiel daraus, denn auch die Verurteilung des Urteilens führt Dich nicht weiter und ist nichts als eine Falle, die Dich in das Erleben von Mangel stellt.

Hüte Dich vor sämtlichen Wichtigkeiten.

Sie sind immer ein Hinweis auf einen Mangel und zugleich der Ursprung eines weiteren Energie zehrenden Mangels. Dieser Mangel entsteht durch eine Spannung zum Gewebe des Lebendigen, durch eine Entfremdung. Nur die Anerkennung (auch des Mangels) kann Dich aus dem Mangel herausführen und Dir den Weg der Lösung weisen.

Ich wünsche Dir von Herzen ein friedvolles, glückliches Erleben und stehe Dir gerne bei der Lösung von Hindernissen auf dem Weg bei.

Sita Hahn

Kommentare sind herzlich willkommen und ich beantworte sie gerne.
Weitere Beiträge im Blog und auf Facebook.
Direkt erreichst Du mich hier: https://sich-selbst-entfalten.de/kontakt/

Wenn Du magst, kannst Du auf der Startseite meinen Newsletter abonnieren und regelmäßig über neue Artikel, Seminare und Neuerscheinungen informiert werden.
© Hat Dir dieser Artikel gefallen? Du kannst ihn gerne mit Quellenangabe und Benennung der Autorin teilen.