Der vierte Weg – Gurdjieff-Arbeit

„Es geht um die Transformation des Menschen zur Ganzheit, in dem das „wirkliche Ich“, der individuelle spirituelle „Wille“, seinen Platz im Wesen des Menschen einnimmt, denn nach Gurdjieffs Einsichten leben wir (noch) mehr in einer äußeren, fremdbestimmten Persönlichkeit.“ (Zitat Bruno Martin)

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Georges I. Gurdjieff, ca. 1866 – 1949

Zur Gurdjieff-Arbeit kam ich wie die Jungfrau zum Kinde, sprich: ahnungslos, aber von einem tiefen inneren Antrieb geleitet.
Dies führte dazu, dass ich im März 1987 mit einem Koffer und meiner 4-jährigen Tochter an der Hand am Mainzer Bahnhof stand und mich auf die Reise ins Ungewisse begab. Es war das Gefühl der totalen Freiheit.
Ich hatte mich vollständig auf die spirituelle Suche eingelassen und mich dafür von allem Bindenden verabschiedet, vom meinem Freund, von meiner Mutter, meinem Hund, meinem Zuhause und Besitz. Ich wusste nicht, ob ich jemals zurückkommen würde und war bereit den Platz einzunehmen, auf den ich geführt würde. Etwas zur Änderung der Welt beizutragen war mein erklärtes Ziel, für das ich bereit war mich selbst in die Waagschale zu werfen.
Meine Bewerbung für ein 4-Monats-Seminar in der Claymont Society for Continuous Education in Westvirginia war angenommen worden und man war bereit, mir die Seminargebühr auf Ratenzahlung zu setzen!

Es wurden vier Monate voller Übungen, Arbeit, tiefster Erkenntnisse und spiritueller Begegnungen mit einem täglichen Programm von morgens um sieben bis nachts um elf und das alles mit meinem kleinen Mädchen an der Hand.
Diese Monate haben mein Leben geändert und ich brauchte zehn Jahre meines Lebens, um das Erfahrene und Gelernte voll zu integrieren.

Über die Gurdjieff-Arbeit selbst will ich gar nicht viel schreiben, außer vielleicht, dass sie, nach meiner Meinung, altes Wissen unmittelbar erfahrbar macht. Über sie schreiben können andere entschieden besser. Deshalb folgen nun Auszüge aus und Hinweise auf entsprechende Quellen.

Damit Du Dir eine Vorstellung von dem Übungsprogramm machen kannst:
Auszug aus: http://www.gurdjieff-work.de/pages/pages/methoden.html
Gurdjieffs Methoden und Techniken

Zusammenfassend können die Methoden und Techniken, die Gurdjieff entwickelt hat, und auch die, die John G. Bennett darauf aufbauend hinzugefügt hat, unter folgenden Kategorien eingeordnet werden:

  • Selbststudium
  • Selbstbeobachtung
  • „Selbsterinnerung“
  • „Arbeit an sich selbst“ – an Schwächen und Stärken arbeiten
  • Vorstellungsübungen
  • Aufmerksamkeitsübungen
  • Wahrnehmungs- und Bewusstseinstraining
  • Sinneswahrnehmungen und Körperwahrnehmung trainieren
  • Willensübungen
  • Praktische und körperliche Arbeit zusammen mit Selbstwahrnehmungsübungen und Training der
  • Zusammenarbeitsfähigkeit
  • Ausdauertraining
  • Bewegungsübungen – „Movements“ und andere Übungen in Bewegung
  • Sitzübungen – aktive Übungen, innere Arbeit mit Energien und Aufmerksamkeit
  • Sitzübungen – meditativer, kontemplativer, rezeptiver Art, Mantras und Sufi-Dhikr
  • Chakra- und Gefühlsübungen
  • Atemübungen
  • Intellektuelle Übungen, z. B. mit dem Enneagramm
  • Gehirn-Jogging (Sprachen lernen, Zahlenreihen mit Bewegungen üben u. v. m.)

Man kann sagen, „ein volles Programm“. Die Verknüpfungen der Techniken und Methoden soll ja zu einer „harmonischen Entwicklung“ führen und nicht einseitig irgendeinen Teil des Menschen zu Lasten eines anderen Teils stärken.

Links zur weiteren Information:
https://de.wikipedia.org/wiki/Georges_I._Gurdjieff
http://www.gurdjieff-work.de/pages/pages/weg.html