Es sind die Schmetterlinge im Bauch, es ist das Sich-voneinander-angezogen-fühlen was uns zu einander führt. Es sind die schönen Zeiten und die glücklichen Stunden miteinander, die wir weiter erleben möchten. Die Zukunft sieht rosa aus und wir nennen es Liebe.
Und irgendwann scheint es uns so, als ob davon nichts übrig geblieben ist. Die Schmetterlinge sind weiter gezogen und die glücklichen Stunden sind mehr Erinnerung als Gegenwart. Wir fühlen uns nicht mehr geliebt und wir sind nicht glücklich.
War es wirklich Liebe?
Diese Liebe, die die Kraft der Heilung in sich trägt, das beglückende innere Strahlen, die wahre Liebe?
Wir wollen glauben, dass es Liebe war, zumindest bei uns, wenn vielleicht auch nicht bei dem Anderen, oder? Wir können uns doch nicht so sehr in uns getäuscht haben?
Aber auch wenn wir gerne etwas anderes glauben wollen, geht es doch in unseren Beziehungen oft mehr um Bindung als um Liebe. Leicht und unbemerkt verwechseln wir unseren tiefen Bindungswunsch, oft eine Bindungsnotwendigkeit mit Liebe, mit dem was wir suchen und mit dem Angekommen-sein. Je weniger Bindungen wir haben, um so höher sind unsere Erwartungen an Liebe.
Bindung bedeutet, nicht allein und verlassen zu sein, bedeutet dazu zu gehören, im sozialen Gefüge zu sein.
Bindung gibt Sicherheit.
Erwarten wir nicht all das von Liebe? Aber ist das Liebe?
Die anfängliche Verliebtheit, das Kribbeln im Bauch, die magische Anziehung und auch die Sexualität mit all ihrer Berührung lädt uns zur Bindung an den Anderen ein. Die erfahrene Nähe regt unseren Körper zur Produktion von Bindungshormonen (Oxytocin) an und so binden wir uns. Die Welt scheint in Ordnung zu sein.
Was uns jedoch nicht klar ist: aus Bindung erwächst nicht automatisch Liebe, vor allem nicht unbedingt gegenseitige Liebe und wenn wir es noch so sehr erwarten.
Eines Tages stellen wir fest: die Bindung mag da sein, aber irgendwie fehlt die Liebe. Wir fühlen uns nicht mehr geliebt, nicht mehr glücklich und von dem, was einst so schön war, ist nichts geblieben, nichts als grauer Alltag. Viele Menschen glauben dann, im Laufe der Zeit die Liebe verloren zu haben, die Liebe des Anderen oder auch die eigene. Es schmerzt gewaltig und wir stellen uns in Frage, sind wir nicht liebenswert oder nicht liebesfähig?
Bindung und Liebe sind zweierlei.
Sie können gemeinsam auftreten, aber müssen es nicht.
Liebe ist nicht von Bindung abhängig und Bindung nicht von Liebe.
Da wir jedoch im allgemeinen Bindung und Liebe miteinander verwechseln, geraten wir in tiefe Selbstzweifel, wenn die Bindung sich zu lösen beginnt. Im Erlernen von Selbstliebe scheint dann die Lösung zu liegen, so tönt es aus allen Ecken und schon dieses Wort „Selbstliebe“ weist uns daraufhin, dass es vorher nicht um Liebe ging, auch wenn wir dies nicht gerne hören mögen.
Liebe unterscheidet nicht zwischen Selbst und anderen.
Liebe ist ein Seins-Zustand.
Selbstliebe zu erlernen bedeutet, lieben zu lernen, was sich dummerweise so anhört, als ob Liebe etwas wäre, das sich tun ließe. Liebe lässt sich zwar teilen, aber nicht tun, genauso wenig wie sich gute Laune nicht tun, aber sehr wohl teilen lässt.
Und eigentlich lässt sich Liebe auch nicht erlernen, denn sie ist keine Fähigkeit. Was sich erlernen lässt, ist die Rückbesinnung auf Dich selbst und das Ausräumen dessen, was Deiner inneren Begegnung mit Deinem wahren Selbst, das Liebe ist, im Wege steht.
Was sich lernen lässt, ist ein Umgang mit Dir selbst, der Dir einfach nur gut tut und Liebe zu einem Normalzustand Deines Lebens macht.
Dann hast Du für Dich die Freiheit gewonnen, Dich aus bewusster Entscheidung heraus zu binden und die Welt zu beschenken.
Wenn Du magst, unterstütze ich Dich gern Deinem Weg zu Dir und zu Deiner Liebe.
„Sich selbst zu lieben, ist der Anfang einer lebenslangen Leidenschaft“ (Oscar Wilde)
Sita Hahn
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Ja so ist es alles ist in mir ich bin liebe
Liebe Sita,
das, was Du als „Selbstliebe“ bezeichnest nenne ich Selbstakzeptanz. Es ist eine schöne Fähigkeit und sicherlich eine gute Voraussetzung, um lieben zu können, aber es ist kein Ersatz für partnerschaftliche Liebe.
Die Liebe zum Anderen (generell) weist über das Ich und das Selbst hinaus. Gerade das ist ihr Charakter. Sie weitet und erhöht uns auf eine Weise, die wir mit Selbstakzeptanz nie hinkriegen würden.
Sie kommt unerwartet und geht unerwartet, das ist so. Wir können es nehmen und akzeptieren, aber wir können sie nicht festhalten.
Love … Markus
Lieber Markus, wir sprechen da von zwei völlig unterschiedlichen Ebenen.
Akzeptanz kann niemals der Ersatz für etwas sein. Sie ist eine Grundbasis.
Deine Gedanken gehen von dem Grundansatz der Trennung von einander aus, die meinen von einem Punkt jenseits aller Trennung. Dort ist Liebe ohne jedes Festhalten und ohne Erwartung.
Alles Liebe
Sita
Mir ist beim Lesen deines Ausführungen klar geworden, dass ich oft aus Bindungsnotwendigkeit Beziehungen eingegangen bin, die mir überhaupt nicht gut getan haben und welche mich sehr verletzt zurückgelassen haben, wenn ich oder der andere sie beendet haben. Diese oft praktizierte und meist auch kurzzeitige Bindungssuche wurde beinah zu einer Bindungssucht. Ich lebe deswegen schon über ein Jahrzehnt allein und zurückgezogen, habe sogar Angst vor zu viel Bindung, seien es auch nur oberflächliche Lose Kontakte, weil ich nicht in ein Bindugschaos fallen möchte und den Überblick, die Kontrolle behalten möchte. Es ist sehr viel Angst da, mich zu verlieren. Es ist die Angst, dass der Stoff, den meine Psyche ausmacht, überschwappt und andere in meine Bedürftigkeiten mitreinzieht viceversa. Eine Frage wäre, ob diese immer wieder zu Leid führenden Bindungsmuster und wie aufgebrochen werden können , ob es einen Leitfaden da heraus gibt ? Wenn ich Angst davor habe, zu fühlen , weil ich dann auch meine tiefe Trennung immer wieder fühle ? Lange habe ich schon versucht herauszufinden, woraus diese Bindungsfähigkeit in meinem Leben resultiert, und dass Bindung und Liebe zweierlei sind war mir bisher nicht klar, ich dachte, Bindung und Liebe wären dasselbe. Ich bin etwas verwirrt, gebe ich ehrlich zu und werde aber versuchen, das zu verstehen. Herzliche Grüße, danke für deinen Blog. Ich fühle dich an meiner Seite! Danke, dass es dich gibt!
Es freut mich, dass Du mich an Deiner Seite fühlst!
Einen allgemein gültigen Leitfaden gibt es sicher nicht, aber individuelle Lösungen ganz gewiss! Ich müsste mir dazu Dein Horoskop/Radix anschauen. Im Gespräch können wir dann gemeinsam klären, was genau für Dich zu tun ist.
Alles Liebe
Sita
Der Umgang mit mir selbst . Der einfach nur gut gut.
Das lerne ich jetzt in Freiheit.
Schritt für Schritt mit deinen texten und anderen impulsen
Tun darf ich es ganz allein
Danke Liebe sita
Mathilde
Selbstliebe…. ein ewiges Thema bei mir. Ein jahrelanger Prozess der langsam voran schreitet. Ganz langsam komm ich mir, meinen Werten und Innerem näher. Aber es ist anstrengend und schwierig.
Partnerschaft war immer schwierig, weil ich immer dachte ich bin nicht genug.
Bei meinem Sohn fühle ich pure reine Liebe.
In allen anderen Bereichen ist es noch schwierig.
Ein heikles Thema und sehr spannen, wenn man auf der Suche nach seinem „Selbst“ ist stößt man irgendwann automatisch darauf.
Toller Text!
Liebe Steffi, eine der wichtigsten Erkenntnisse in meinem Leben war, dass, wenn das Göttliche mich anders wollen würde, ich auch von jetzt auf gleich anders wäre. Dieser Gedanke hat mir den Zugang zu tiefer Liebe eröffnet.
Alles Liebe
Sita