Folge 1
So lange Du noch Verletzungen in Dir trägst, wirst Du auch mit Aggressionen umzugehen haben.
Es können Aggressionen sein, die Du selbst hegst,
Aggressionen, die Dir entgegen gebracht werden oder auch
in den Körper verschobene Aggressionen, die Dir allgemein als Schmerz oder Entzündungs-Anfälligkeit begegnen.
In welcher Weise Du mit Aggressionen zu tun hast, hängt sehr stark von dem Umfeld Deines Aufwachsens und Deinen frühen Erfahrungen ab.
Aggressionen zu negieren oder zu verurteilen wird Dir in keinem Fall weiter helfen.
Sie sind ein Aspekt Deiner Lebensenergie.

Egal ob Dir Aggressionen nun über das Außen begegnen oder in Dir selbst, immer steht hinter ihnen Verletzung und Schmerz, bei anderen ebenso wie bei Dir.
Es ist also sinnvoll, wenn Du einen Weg findest, um mit Aggressionen umzugehen.

Der erste Schritt ist mit Gewissheit, die Aggression als solche zu erkennen und zu akzeptieren.
Vergiss nicht, hinter ihr steht eine Verletzung!
Die Aggression ist ein Notschrei Deines Systems oder dem der Anderen, der vor weiteren Verletzungen schützen soll. Sie ist ein Zeichen dafür, dass ein Wesen zumindest psychischen schon mit dem Rücken an der Wand steht. Direkt unter der Aggression liegt Angst.

Wenn Du selbst Aggressionen verurteilt hast, wirst Du davon möglicherweise eine Menge in Dir gespeichert haben.
Dann wirst Du zunächst zu lernen haben, wie Du Aggressionen aus Dir heraus lassen kannst, ohne damit einem anderen Wesen zu schaden.
Es geht dabei darum, Deine Angst vor der Aggression selbst zu überwinden.
Deine Aggression über Sport oder andere körperliche Aktivitäten auszuaggieren ist eine Möglichkeit, um mit Deinem inneren Aggressionsaufkommen zu haushalten. Sie geht jedoch nicht auf deren Ursprung ein, sondern befreit Dich nur immer wieder von einem gewissen inneren Druck. Du setzt sie dann ein, schöpfst sie quasi ab, um damit etwas „Nützliches“ zu erreichen. Du gehst dann aber nicht auf die Aggression selbst ein.

Für Deinen Umgang mit Aggression ist es wichtig, dass Du sie Dir in einem selbst gewählten Raum bewusst erlaubst.
Du kannst dies beispielsweise tun, indem Du Dir irgendwo in der freien Natur oder wo Du sonst allein sein kannst erst die Wut und dann den Schmerz aus der Seele brüllst.
Das ist erlernbar, wenn Du es wirklich willst. Vielleicht wird Dich jedoch die Zaghaftigkeit Deines ersten Schreies erschrecken. Fasse Mut und gib auf keinen Fall auf!
Du kannst Dir auch einen Boxsack anschaffen und ihn verprügeln, vielleicht auch Dein Kopfkissen oder wie in manchen Therapien empfohlen,Telefonbücher zerreißen.
Das Üben eines Kampfsportes mit spirituellem Hintergrund wäre Dir langfristig besonders nützlich.
Mir hat vor Jahrzehnten einmal geholfen, ganz bewusst einen Teller auf dem Boden zu zerdeppern, was vollständig meinem Respekt vor den Dingen und dem Leben widersprach. Aber es war für mich zutiefst befreiend. Ich hatte dem Schmerz in mir bewusst erlaubt sich auszudrücken und in Aktion umzusetzen.

Für Deinen Umgang mit Deiner Aggression im Alltag solltest Du wissen, dass eine Aggression, die Du gegen andere richtest immer aus Deinem Sonnengeflecht heraus schießt und sich unmittelbar gegen das des Anderen richtet. So kommt es im Anderen zu Schmerz.
Dies muss nicht so sein und Du kannst es mit ein wenig Übung ändern.
Sobald Du spürst, dass Aggression in Dir aufsteigt, kannst Du diese bewusst und für andere schadlos über Deine Schädeldecke nach außen ableiten. Wenn Du Dir ihrer bewusst bist, muss sie nicht Dein Verhalten steuern.
Damit kannst Du Deine Angst vor ihr verlieren, was vorerst das Wichtigste ist.

Wenn Dir hingegen ein anderer Mensch mit Aggressionen begegnet, bedenke zuerst, dass dies ein Ausdruck einer tiefen Verletzung ist, die nicht im Zusammenhang mit Dir steht.
Du musst diese Aggression weder auf Dich beziehen, noch musst Du sie annehmen.
Du musst nicht mitmachen. Du hast eine Wahl!
Du kannst Abstand halten. Niemand kann Dich dazu zwingen an der Stelle stehen zu bleiben, an der gleich eine Faust auftreffen wird. Mit Deiner Herzensenergie kannst Du jede Aggression um Dich herum leiten, wenn Du Deine Angst vor Deiner eigenen Aggression verloren hast.
Solltest Du Dich dennoch angegriffen fühlen, so hat der Schmerz des Anderen eine in Dir vorhandene Wunde berührt, damit Du lernen kannst, Dich um diese zu kümmern.

Wenn Du magst, unterstütze ich Dich dabei, diese inneren Wunden aufzuspüren und zur Heilung zu bringen.
Sita Hahn

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