Wünschst Du Dir Mitgefühl oder leidest Du unter Mitgefühl?
Beklagst Du den Mangel an Mitgefühl?
Mitgefühl eint beständig alle Lebewesen.
Kannst Du das nicht glauben, wenn Du in die Welt hinausschaust?
Dann leidest Du unter einer Trennung und Deine Vorstellung von Mitgefühl ist ein Ergebnis dieser.
Mitgefühl ist uns allen angeboren.
Im Mitgefühl kommt unser gemeinsamer Ursprung zum Tragen.
Eigentlich ist es auch gar kein Gefühl, sondern die wirksame, spürbare Tatsache, dass wir alle im Fühlen aneinander gebunden sind, weil wir alle einer einzigen Quelle entspringen und diese in uns tragen.
In dem Gewahrsein dessen, in der Erinnerung daran liegt der Schlüssel zu unserer vollen Wesens-Entfaltung.
Mitgefühl ist sehr viel mehr, als wir davon im allgemeinen erwarten, denn es ist nicht nur dann vorhanden, wenn Du Dir dessen bewusst bist.
Mitgefühl unterliegt nicht den Grenzen Deines Bewusstseins.
Mitgefühl dient Deiner Bewusstwerdung.
Mitgefühl sorgt dafür, dass Du (zumeist) unbewusst den Schmerz eines jeden Lebewesens spürst und nach Wegen zu dessen Linderung suchst.
Nicht jeder dieser Wege mag Dir wirklich gefallen.
Mitgefühl eint und sorgt dafür, dass Du immer gibst, was benötigt wird, unabhängig davon, ob Dir dies bewusst ist oder nicht.
Es kann auch dafür sorgen, dass Du Schmerz gibst, wenn eben Schmerz zur Bewusstwerdung benötigt wird. Bewusstwerdung ist das Ziel und Schmerz ist der Aufruf zum Erwachen. Schmerz zeigt eine vorhandene Trennung an und Mitgefühl will einigen. Je mehr Du selbst vom Ursprung getrennt bist, um so mehr wirst Du Dir Mitgefühl wünschen oder seine scheinbare Abwesenheit beklagen.
Besonders auffällig wird dies in unseren wichtigsten Beziehungen, dort, wo wir nicht getrennt sein wollen, wo wir unsere Sehnsucht nach Ein-Sein zu stillen suchen.
Genau hier scheint es uns sehr oft an Mitgefühl zu mangeln und hier suchen wir es am häufigsten. Hier ruft es uns auch am unmittelbarsten zur Bewusstwerdung auf und bringt es uns mit in uns gespeichertem Schmerz in Kontakt.
Du erhoffst Dir, dass Dein Gefährte so mit Dir umgeht, dass ein in Dir gespeicherter Schmerz Linderung findet. Du erhoffst Dir, dass er Dein Getrennt-Sein überwindet und er erhofft sich das von Dir.
Aber um euer Getrennt-Sein zu überwinden, müsst ihr den Schmerz überwinden.
Schmerz ist Trennung.
Wenn ihr gegenseitig aus eurem Schmerz heraus mit euch umgeht, werdet ihr euch trennen.
Wenn ihr davon ausgeht, dass der Anderen euch aktiv verletzt, werdet ihr euch trennen und damit nur euer Getrennt-Sein wieder offensichtlich machen.
Getrennt-Sein ist Schmerz.
Mitgefühl sorgt dafür, dass Du nicht nur die Freude sondern auch den Schmerz des Anderen fühlst.
Du hingegen erwartest, dass dieser Deinen Schmerz wie seinen eigenen empfindet, um durch ihn Heilung zu finden. Dein Ich hält Deinen Schmerz für wichtig und Wichtigkeit ist Trennung. In Wahrheit ist der Schmerz, den Du fühlst ebenso der seine. Du bist ebenso getrennt wie er. Du fühlst diesen für ihn mit, weil er sich von sich selbst getrennt hat, weil er Mauern um sich herum gebaut hat, seinen Schmerz tief in sich vergraben hat, ihn ablehnt. Du zeigst ihm dann den Schmerz, der euch eint.
So wirkt Mitgefühl.
Es eint immer, zur Not auch im Schmerz.
Und Schmerz zeigt die Notwendigkeit zur Heilung an, zur Einigung.
Du kannst Deinen inneren Trennungs-Schmerz auch auf die Welt projizieren und dann wirst Du ihr leiden in Dir erfahren, doch in Wahrheit ist es das Deine.
Dein Mitleiden an dem Schmerz in der Welt erscheint Dir dann vielleicht als Mitgefühl, als etwas, das sich einfordern und einklagen lässt, doch in Wahrheit ist es Dein eigener Trennungs-Schmerz, der Dir von außen wieder entgegen kommt. Je mehr Widerstand und Ablehnung dessen Du in Dir trägst, um so mehr wirst Du unter dem Schmerz der Welt zu leiden haben.
Wenn Du Mitgefühl mit der Welt oder von der Welt haben willst, dann übe zuerst das Mitgefühl mit Dir selbst, damit kein anderes Wesen mehr Deinen Schmerz zu übernehmen hat.
Eine Dich mit Dir und Deinem Ursprung.
Begreife Deinen Schmerz als einen Ausdruck der Trennung von Dir und dem Ganzen. Er ist nichts anderes, egal in welcher Verkleidung er auch auftreten mag und wie auch immer Du ihn begründest.
Ändere Deine Einstellung gegenüber dem Schmerz und gehe durch ihn hindurch bis Du Dir selbst und allem wieder ganz nahe sein kannst.
Ich verspreche Dir, das Ein-Sein ist keineswegs schmerzhaft. Du wirst der Liebe begegnen, aber Du wirst dazu durch die Pforte des Schmerzes zu gehen haben, wie alles, was sich vom Ursprung getrennt hat.
Vielleicht mag Dein Denken Dir dies nicht ohne weiteres erlauben. Dann unterstütze ich Dir gerne dabei, Deine Gedanken zu klären und Dich Dir selbst näher zu bringen.
Sita Hahn
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ich übe mich und entscheide mich, mit mir migefühl zu spüren, da beginne ich , danke
Ich umarme Dich, liebe Mathilde!
Der Part: „Trennungs-Schmerz auf die Welt projektieren „ Triggert mich !!!
In den letzten Wochen vereinnahmen mich die Gedanken, dass es in der Welt so viel Unrecht gibt: Hunger, kriege, Manipulation, Missbrauch, Gier, Macht , Besessenheit …
dieser Schmerz fühlt sich so schwer an.
Ich fühle mich aufgerufen etwas zu tun gegen dieses Unrecht .
Mein Konflikt ist : Wenn ich den Schmerz in mir heile , dann ist das doch trotzdem immer noch da in der Welt.
Es ist dann weniger Schmerz in der Welt, weniger Schmerz, der zu Unrecht führen kann und mehr Heilung.
Je mehr Menschen den Schmerz mitfühlen, um so weniger Menschen werden Unrecht ausüben.
Danke Sita
Ich lasse den Schmerz Da sein , nehme ihn an und gebe ihm Raum – er will gefühlt werden (das spüre ich )
Wenn dadurch nicht nur in mir etwas heilt, sondern auch im Außen – leiste ich dann einen wichtigen Beitrag ?
Ja, aber das ist Dir sicher auch klar.