Kannst Du Raum lassen?
Wir sind es gewohnt von Raum gewähren, von Raum halten und von Raum einnehmen zu sprechen. Das alles sind Aktivitäten. Wir wissen mehr oder weniger gut, was damit jeweils gemeint und was zu tun ist. Oft genug wünschen wir uns, dass jemand das für uns tut oder uns dabei unterstützt.

Warum will ich nun dem Gedanken des „Raum Lassens“ folgen?
Was möchte ich bewusst machen?
Worin liegt der Unterschied?
Vielleicht magst Du Dich darauf einlassen und hinein spüren. Es würde mich freuen.

Bist Du ein Mensch, der Raum lassen kann?
Kannst Du dem Leben Raum lassen?
Kannst Du Dir Raum lassen?
Kannst Du Deinem Fühlen Raum lassen?
Kannst Du dem Anderen Raum lassen?
Spürst Du den Unterschied, der darin liegt? Spürst Du die Ruhe, den Frieden?

Im Raum gewähren, Raum halten, Raum einnehmen ist eine Wichtigkeit enthalten, die im Raum lassen nicht vorhanden ist. Alles darf sich darin seiner Natur gemäß entfalten.
Du nimmst dessen Raum nicht in Besitz.
Du nimmst, was Dir begegnet weder geistig noch emotional in Besitz.
Du musst keine Meinung dazu haben.
Du musst es weder mögen noch ablehnen.
Du kannst entscheiden, wie Du mit dem, was Dir begegnet für Dich umgehen willst.
Du bleibst bei Dir, in Deinem Raum und Du lässt dem Anderen seinen Raum.

Die Basis dafür ist Anerkennung, Deine Selbst-Anerkennung und die Anerkennung dessen, was Dir begegnet.
An der Selbst-Anerkennung hapert es häufig.
Das führt dazu, dass wir uns wichtig nehmen, wichtig sein wollen. Es führt dazu, dass wir uns Anerkennung von außen wünschen, was nichts anderes ist, als sich wichtig zu nehmen.

Oft ist uns dieses Sich-wichtig-nehmen gar nicht bewusst und auch nicht wie es dazu führt, dass wir dem Gegenüber keinen Raum mehr lassen, es nicht mehr in seiner Eigenständigkeit wahrnehmen und tatsächliche Kommunikation unmöglich wird. Wir sehen ein Gegenüber in solchen Momenten nur als Erfüllungsgehilfe für unsere Bedürfnisse und nicht wirklich als Wesen mit einer eigenen komplexen inneren und äußeren Welt. Wichtigkeiten reduzieren unsere Welt auf Oberflächen.

Wir können unsere Bewusstwerdung mit einem Üben des Raum Lassens unterstützen.
Anfangs dient dazu ein einfaches Anhalten, ein kurzes Innehalten bevor wir reagieren. Ein Innehalten, um uns eine umfassendere Betrachtung zu erlauben.
Auf der geistigen Ebene können wir immer einen Raum für eine andere Sicht oder unerwartete Impulse lassen.
Ich persönlich lasse immer Raum für eine göttliche Einmischung, die mich auf vielerlei Weise, eben auch durch mein Gegenüber erreichen kann und mir willkommen ist.
Dadurch gelingt es mir, einen ausreichenden Abstand zu halten und mich selbst nicht zu wichtig zu nehmen, ohne jedoch in all meinem Tun und Erleben das Bewusstsein für meine Wichtigkeit zu verlieren. Und auch hier ist die Basis Anerkennung, Anerkennung der in allem wirksamen Göttlichkeit. Dies stellt alles Existierende auf einen gleichwertige Ebene und schützt vor der Gefahr der Über- oder Unterordnung.

Dir wünsche ich von Herzen, dass Du immer dazu fähig sein mögest, allem dem Raum zu lassen, der ihm vom Göttlichen her doch einfach gebührt.

Sita

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