Schuld ist ein höchst unangenehmes Gefühl. So unangenehm, dass Menschen sogar die Existenz von Schuld leugnen während wir zugleich in einer Welt leben, die von Schulden (und Krediten) regiert wird.
Es erscheint recht absurd, aber irgendwie hat sich Schuld in unserer Zeit sogar zu einer ganz eigenen Art von Währung entwickelt.
Wir haben begonnen Schulden zu tauschen und gegeneinander aufzurechnen und natürlich ist man auch immer auf der Suche nach dem Schuldigen. Wer hat mehr Schuld(en) und wer hat weniger?
Was steckt dahinter und was hat uns da hin gebracht?
Neutral betrachtet, entsteht eine Schuld, wenn wir etwas in Anspruch nehmen, aber der uns daraus erwachsenden Pflicht, aus was auch immer sie bestehen mag, nicht nachkommen.
Pflicht ist die natürliche Polarität zu Anspruch oder die Antwort auf Anspruch.
Wenn ich etwas in Anspruch nehme, erwächst mir daraus eine Pflicht. Wenn ich die Aufmerksamkeit meiner Leser in Anspruch nehmen will, muss ich auch etwas liefern, das diese Aufmerksamkeit wert ist.
Ganz einfach, oder?
Wenn meine Leser meine Erkenntnisse für sich in Anspruch nehmen, wird sich daraufhin einiges in ihnen bewegen. Das ist die natürliche Antwort, der angestrebte energetische Ausgleich.
Verbreiten sie hingegen meine Texte unter ihrem Namen, machen sie sich schuldig, machen sie Schulden, da sie den natürlichen Rückfluß zur Quelle unmöglich machen.
Wir stellen uns in unserer Gesellschaft sehr oft dem natürlichen Rückfluß in den Weg oder leugnen dessen Notwendigkeit. Man ist mehr auf seinen Vorteil bedacht, als auf ein Gleichgewicht. Alles muss möglichst billig sein.
Erlösen lässt sich Schuld durch „für eigenes Handeln ein- und geradestehen“,
also für die Konsequenzen des eigenen Handelns. Das wird auch oft eigenverantwortliches Handeln genannt, das allerdings sofort endet, wenn die Suche nach dem Schuldigen beginnt oder auch mit dem Jammern, Klagen und Leiden.
Wir nehmen sehr vieles in Anspruch und wir glauben meist, der uns daraus erwachsenden, antwortenden Pflicht mit Geld genüge tun zu können.
Wir glauben, unserer Pflicht nachzukommen, in dem wir arbeiten, um Geld zu verdienen. Geld, das wir einsetzen, um für unsere Ansprüche zu bezahlen und die Wirtschaft anzukurbeln.
Wem fällt auf, dass darin ein grundlegender Irrtum liegt?
Denn was wir tatsächlich und als erstes in Anspruch nehmen, sind nicht die vielen von Menschen gemachten Dinge, die uns so wichtig zu sein scheinen.
Was wir vor allem in Anspruch nehmen, ist das Leben selbst und es sind die Resourcen der Erde.
Wir erfüllen im Allgemeinen weder, entsprechend dem von uns in Anspruch Genommenen, unsere Pflicht dem Leben gegenüber, die aus unserer vollen Selbstentfaltung besteht, wie bei allen anderen Lebewesen auch, noch erfüllen wir gegenüber der uns nährenden Erde unsere Pflicht, die aus einem sorgsamen und achtungsvollen Umgang mit ihr bestehen würde, aus einem Hegen und Pflegen, aus einem Beitrag zum Kreislauf des Lebens.
Wie kann uns bei diesen Schulden noch eine Schuldenkrise erstaunen?
Und wie kann es uns erstaunen, dass so viele von uns mit dem Fühlen von Schuld zu kämpfen haben?
Wir lehnen die Schuld ab, wir wollen sie loswerden.
Wir lehnen die ab, die uns für schuldig erklären wollen.
Wir schieben Schuld hin und her. Irgendwer muss verantwortlich sein, für das Chaos.
Wir gehen auf die Straße und kämpfen.
Wir machen unser Fühlen von Schuld dafür verantwortlich, wenn wir mit dem Leben nicht zurecht kommen.
Wir machen Therapien, um uns unserer Schuldgefühle zu entledigen. Wir wollen unsere Unschuld beweisen. Wir denken positiv und wenden uns vom Negativen ab. Die Negativität in der Welt ist schuldig.
Wir spenden etwas. Wir werden Vegetarier. Wir arbeiten ehrenamtlich. Wir helfen anderen. Wir kaufen fairtrade und Bio und werden dabei getäuscht. All das, um einer Schuld zu entkommen.
Wir wollen gut sein, unser Gut-Sein beweisen und machen uns dadurch benutzbar.
Wir sind in einer Schuld(en)krise.
Aber unser Problem ist nicht wirklich die Schuld, sondern unser Leiden darunter, unser Widerstand dagegen, unsere Ablehnung.
Das Einzige, was uns aus diesem Leiden entlassen kann, ist die Arbeit an unserem inneren Wachstum, das dazu führt, dass wir bedingungslos alles auf dieser Welt und das Leben selbst lieben lernen.
Das ist die Aufgabe, der sich ein jeder, als Dienst am Leben zu stellen hat.
Niemand von uns ist tatsächlich auf das begrenzt, was er jetzt zu sein scheint. Jeder von uns kann die Grenzen überwinden, in die er hinein geboren wurde.
Es wird wirklich höchste Zeit! Packen wir es an! Schuld oder Verantwortung hin und her zu schieben bringt uns nicht weiter. Wir haben Schulden und wir können dafür gerade stehen.
Ich stehe Dir gerne zur Seite, wenn Du für den Weg Deiner Entfaltung, für Dein Wachstum Unterstützung suchst.
Sita Hahn
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Liebe sita
Ich danke dir vielmals für diesen tollen Texte voll der Wahrheit entspricht ich hatte dieses Thema heute auch für mich und ich bin dabei das zu bearbeiten und Schuld beginnt ja schon im kleinen Alter wenn man Kinder erzieht oder erzogen wird beginnt schon dass einem Schuld eingeengt wird und man sich mit der Zeit immer schlechter dabei fühlt gerade wenn man auch in die Wechseljahre kommt stimmt soviel auf einen ein und auch gerade dieses Schulthema mit der Erde mit mit Menschen Tieren und ich finde das schade dass das weitergeht im Kindergarten in der Schule dass die Menschen bis heute nicht gelernt haben damit umzugehen oder auch alte Sachen von früher loszulassen als der Krieg oder sonstiges es wird immer nur verstärkt indem es immer wieder genannt wird und aufgerufen wird anstatt den Fokus wirklich auf sein Leben zu leben das so schnell vorbei sein kann oder ist und dass man sich dessen bewusst wird und versucht sich daraus zu befreien und lernt loszulassen und sich nicht mehr für alles schuldig fühlt oder Schuldgefühle hat da rauszukommen ja schon ein großer großer Schritt in eine andere Weltlage auch für die Mitmenschen es wär schon ein Stück besser nochmals vielen Dank für deinen Text und ich freue mich immer deine Sachen zu lesen die helfen mir sehr gut weiter zum Nachdenken und auch zum anwenden ich wünsche dir eine gute Zeit liebe Grüße sendet dir Ingrid
Es freut mich, liebe Ingrid, dass meine Texte Dich unterstützen können!
Was die Schuld anbetrifft, so liegt unter ihr sehr oft Scham.
Alles Liebe für Dich
Sita
Diese Analysen auf fb kommen immer gerade richtig und sind gekennzeichnet von grosser spiritueller Weisheit. Danke dafür.
Es freut mich, wenn es Dir dienlich sein kann, liebe Doris!
Ganz lieben Gruß
Sita
Hallo liebe Sita… Deine Worte erreichen mich, ich mag die Stimmigkeit. Doch zum Thema Schuld… Habe ich bisher noch nichts gelesen, auch noch nicht bei dir, was mich verstehen lassen kann…
Wie kann ich alles bedingungslos lieben, wenn manches eben böse ist. Wie kann ich das Böse lieben und warum sollte ich das tun?
Über diesen Satz oder Thema stolpere ich immer und immer wieder. Mir fehlt das passende Puzzle Teil und ich wünschte ich könnte es bei dir finden.
Lieben Gruß
Violetta
Liebe Violetta, manches ist böse eben weil es keine bedingungslose Liebe erfahren hat. Zur Heilung bedarf es der Liebe.
Meiner Überzeugung nach gibt es nicht das Böse. Es ist nur die Projektion eines Schattens. Wenn Du das Böse verurteilst, wird es stärker.
Alles Liebe
Sita
Heute Nacht habe ich sie wieder gewälzt…schuldig am Leid anderer…
Dieser Text kommt genau richtig zum Heilen.
Danke sita
ich fühle Freiheit
Ich wünsche Dir von Herzen alles Liebe!
Liebe Sita, ich folge dir- deinen Texten regelmäßig und bin immer wieder fasziniert wie du die Dinge siehst und betrachtet und sie zum Ausdruck bringst.
Herzlichen Dank für Deine wertvollen Impulse und Botschaften.
Dadurch nehme ich immer wieder neue Erkenntnisse mit in den Tag oder Fragen finden hier ihre Antwort.
Liebe Grüße Ramona
Oh, das freut mich aber sehr, liebe Ramona!