…. oder warum uns der notwendige Abstand so oft fehlt.
Der alltägliche Ablauf:
Jemand sagt etwas, tut etwas oder verhält sich auf eine gewisse Weise und wir fühlen uns unmittelbar davon betroffen.
Wir reagieren auch unmittelbar.
Wir fühlen uns selbst in Frage gestellt.
Wir gehen in Opposition.
Unsere Reaktionen möchten wir als Ausdruck unserer Selbst verstanden sehen.
Wir möchten, dass der Andere auf uns und unseren Zustand eingeht.
Wir argumentieren nötigenfalls oder urteilen sogar.
Aber warum verstehen wir zuvor sein Verhalten nicht einfach als Ausdruck seiner Selbst, als Ausdruck seines jetzigen Zustandes? Warum fällt es uns so schwer, es bei ihm zu belassen? Warum stellen wir uns anstatt dessen selbst in die Schusslinie, fühlen uns im Kern getroffen?
Wir wollen etwas von ihm.
Wir wollen von ihm, was uns im Inneren fehlt.
Wir wollen Aufmerksamkeit, Bestätigung, Anerkennung, Zuwendung.
Wir wollen nicht, dass unsere Fragen danach mit Gegenfragen beantwortet werden.
Wir wollen jetzt dran sein und der Andere will es auch.
Aber wir können nicht gleichzeitig geben, was wir haben wollen.
Was in uns brennt ist ein Mangel.
Von ihm sind wir betroffen.
Durch ihn fühlen wir uns ganz tief innen minderwertig, unvollkommen.
Der Andere soll unseren Mangel ausgleichen, unsere Mühe anerkennen.
Er soll ein Teil von uns werden, damit wir vollkommen sind.
Aber es funktioniert so nicht.
Du kommst so nicht aus der Schusslinie und Du kannst so auch nie den Anderen sein lassen, was er ist oder wie er ist und er ebenso nicht Dich.
Vielleicht glaubst Du, Dich besser abgrenzen zu müssen, damit Dich weniger trifft.
Vielleicht glaubst Du, Dich besser schützen zu müssen und investierst darin viel Kraft.
Aber auch das ist nicht die Lösung.
Die einzige wirkliche Lösung beginnt damit, dass Du Deinen in Dir verborgenen Minderwert, Dein Dich-ungenügend-fühlen als Auslöser Deiner Reaktionen, Deines Getroffen-seins erkennst.
Etwas in Dir fehlt die Anerkennung und deshalb kannst Du Dich minderwertig fühlen, kannst Dich darin getroffen fühlen, ringst Du um die Anerkennung durch einen Anderen.
Die wirkliche Lösung für Dich liegt darin, Dir die im Innen fehlende Anerkennung Deiner selbst zu gewähren.
Dazu gilt es zu lernen, Dir selbst Aufmerksamkeit und Zuwendung zu schenken.
Es gilt, Dich um Dich selbst zu bemühen.
Und es gilt, alles um Dich herum als einen Ausdruck von Wesenheiten zu begreifen, von Wesenheiten, die sich in ihrem Inneren genauso nach ihrer Vollkommenheit sehnen, wie Du und deshalb vielleicht Dinge tun, die sie andernfalls nicht tun würden.
Wenn dies Dein Thema ist und Du magst, unterstütze ich Dich dabei, den Weg zu Deiner Vollkommenheit zu finden und den tief in der verborgenen, Dich steuernden Minderwert aufzulösen.
Sita Hahn
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Hallo liebe Sita….genau das ist mein Problem ( neben vielen anderen Problemen :/ ).
Ich fühle mich sofort zurückgewiesen gehe auf Abstand und meine Gedanken spielen dann denn restlichen Tag zerstörung mit mir!! Habe oft das Gefühl an allem schuld zu sein nicht gut genug zu sein und nur aus fehlern zu bestehen. Ganz schlimm beeinträchtigt und betrifft das alles meine Beziehung zu meinem Freund und meinem Sohn!! Für deine Hilfe wäre ich dir sehr dankbar 🙂 Alles liebe Kara
Liebe Kara,
wenn Du möchtest, können wir gerne einen gemeinsamen Termin ausmachen. Vielleicht über eine persönliche Nachricht?
Alles Liebe
Sita
Ja, auch ich kenne das. Es müssen nur falsche Worte in meinen Augen fallen und mein Tag ist durcheinander.
woow,bin total begeistert und es trift genau auf mich zu ..würde gerne mehr darüber erfahren. ..
Was möchtest Du denn gerne wissen?
Sita
Genau das tue ich …würde es gerne ändern aber Fälle immer wieder zurück in das selbe Muster.. ich komme da nicht raus
Doch, Du kannst da raus kommen. Es gilt nur den Ursprung zu erkennen und von da aus einen neuen Weg zu wählen.
Liebe Sita, auch ich fühle mich abgewiesen, wenn mir mein Gegenüber seine Grenzen zeigt. Manchmal mehr, manchmal weniger bis gar nicht. Es kommt dann darauf an, wie nah ich in meiner Mitte bin. Was kann ich noch tun, damit ich es nicht mehr persönlich nehme? Lieben Dank
Liebe Enya,
wenn Dein Gegenüber Dir seine Grenzen zeigen muss, heißt das ja, dass Du dabei bist diese zu überschreiten? Es wäre also für Dich wichtig herauszufinden, wo Du seine Grenzen und damit auch Deine Grenzen nicht achtest und warum. Was erhoffst Du zu bekommen und gibt es vielleicht auch andere Wege, auf welchen Du erhalten kannst, was Dir fehlt.
Ganz lieben Gruß
Sita
…wie gehe ich konkret mit folgendem Beispiel um: meine Mutter und ich besprechen das Thema Kinder bzw.warum ich keine Kinder haben möchte. Mitten in unserem tiefgründigen Gespräch sagt meine Mutter aus dem Nichts heraus und ohne Zusammenhang mit dem Thema Kinder: weisst du eigentlich, dass man diese Lippenfalten, die du hast, aufspritzen kann“
????!!!!!! WTF? Ich bin aus allen Wolken gefallen!! Wie, was? Gehts noch? Was soll das? Wie kommt sie dazu mir sowas inmitten eines tiefgründigen Gesprächs übers Kinder haben oder nicht haben an den Kopf zu knallen? Was ist die Absicht dahinter? Als ich mich darüber echauffierte und meinte sie solle mir bitte nicht mit solch oberflächlichen Einschüben zu verstehen geben, das, was ich ihr übers Kinderkriegen mitteile, gehe ihr am A**** vorbei und gleichzeitig auch noch mein Aussehen abwerten, meinte sie auch noch ich sei sensibel und zwar derart, als wäre sensibel sein etwas Schlechtes! Ich bat sie solche Aussagen zu unterlassen. Als sie nicht mit ihren Abwertungen aufhörte, stand ich auf und ging. Ich liess sie im Restaurant allein zurück.
Was genau ist hier mit mir passiert? Ganz ehrlich: ich fands ne absolute Frechheit und Grenzüberschreitung ihrerseits und Abwertung meines Wesens auf allen Ebenen…
Wie soll man sowas nicht persönlich nehmen?
Persönlicher gehts ja nimmer…
Was sagt das deiner Meinung nach über mich aus (und über sie?)
Liebe Marie, also erstmal frage ich mich welche Absicht Du bei diesem Gespräch mit Deiner Mutter verfolgt hast?
War sie für dieses Thema denn überhaupt der passende Ansprechpartner?
Stellt sich für sie denn noch das Thema des Kinder bekommens oder geht es dann für sie darum Dich bekommen zu haben?
Könnte sie sich von ihrer Tochter im Rahmen dieses Themas angegriffen gefühlt haben? Wollte sie vielleicht auf diese Weise einem Angriff ausweichen?
Hast Du sie wahrgenommen? Was hast Du von ihr in der Tiefe erwartet? Was wolltest Du haben/bekommen? Weißt Du das?
Viel Stoff, um sich Gedanken zu machen.
Alles Liebe
sita
Der Artikel Spiegelt mich selbst wieder ich bin schon seit Jahren daran am Arbeiten nicht immer alles so Persönlich zu nehmen aber oft geliengt mir das nicht das um zu setzen wäre dankbar für gute hilfreiche Tipps die mir helfen alles um zu setzen das mir das leichter fällt
Michaela, Tipps sind da vielleicht nicht ausreichend. Eine gesamte Analyse wäre sicher besser.
Liebe Sita, ich habe seit ich denken kann, Probleme mit Autoritätspersonen (Vater, direkter Vorgesetzter, Chef, Geschäftsführer, Vorstand, Inhaber). Ich fühle mich immer dieser Menschengruppe gegenüber klein und minderwertig. Ich merke, dass ich mich immer besonders sprachlich ausdrücken möchte, bin dabei jedoch sehr angespannt und nervös. Ich bin dann nicht mehr ich, wo ich sonst so locker und lebensfroh bin. Vor allem beim direkten Vorgesetzten, der, der etwas zu sagen hat, bin ich nicht mehr ich. Ich arbeite im Büro als Assistentin und habe nur mal immer fast einen Mann als Vorgesetzten. (Bei Frauen als Chefinnen war es aber ebenfalls so.) Als ob ich komplett innerlich versteife, wenn ich sprechen muss, bin ich ängstlich. Und wenn dieser auch noch meine Angst erkennt oder spürt und seine „Macht“ ausübt (oder es fühlt sich mindestens für mich so an), ist es total schlimm und stressig für mich. Dann möchte ich nur noch weg, kündigen, den Job wechseln. Ich würde mich über Deine „kurz Analyse“ wenn möglich sehr freuen. Danke & liebe Grüße, Monika
Liebe Monika, Du hast Dein Problem mit einem klaren Fokus geschildert, aber es würde einer viel umfassenderen Betrachtung bedürfen, um Dir helfen zu können.
Wenn Du magst, können wir einen gemeinsamen Termin ausmachen.
Ganz lieben Gruß
Sita
Liebe Sita,
danke für deinen Blog mit dem Thema, warum ich etwas persönlich nehme.
Die Frage beschäftigt mich schon sehr sehr lange und ich kam nicht auf eine gültige Antwort.
Deine Fragen- Warum kann ich eine Aktion von Jemandem nicht als einen Ausdruck seines Selbst stehen lassen?
Und wieso stelle ich mich selbst in die Schusslinie?- waren Schlüsselfragen.
Ich ging im Kopf Situationen durch, und warum ich so gut wie jede Reaktion in einen persönlichen Kontext bringe.
Ich verändere mich im Beisein von Menschen.
Immer. Und sofort.
Es macht mich so traurig, das zu beobachten und zu wissen.
Ich bemerke es selten und danach ist es meist unbefriedigend und leer für mich.
Ich möchte so gern in Verbindung sein.
Ich erlebe dann einen Teil von mir, den ich mag, der lustig ist, verständnisvoll und „unkompliziert“.
Ich schaue diesem Teil zu und fühle, das dieser Teil aus fest gesetzten Vorgaben agiert.
Ich will gefallen.
Ich passe mich der Stimmung des Anderen an.
Ich drossele mich..oder pusche mich, je nach dem, wie ich den Anderen wahrnehme.
Es ist, wie ich jetzt feststellen kann, eine Art Faun response.
Ich selbst bringe mich mit der Person in Beziehung. Ich denke, wenn ich mich ganz auf sie einstelle mit der gleichen Laune, gleichem Tempo, gleicher Qualität sind wir verbunden.
Es ist die Idee, das wenn Jemand merkt, wie gleich ich ihm bin, würde er es mögen, denn wir alle mögen es wenn es uns vertraut erscheint.
Es wäre sicher für mich, denn Niemand greift einen Teil von sich selbst an, dachte ein schlauer Teil von mir.
Ich vergass aber etwas.
Ich vergass, das ich nicht wissen kann, wie der andere sich selbst empfindet.
Ob er sich selbst als angenehm empfindet, weiss ich nicht.
Ob er sich vielleicht sogar selbst verletzen will, weiss ich auch nicht.
Und damit auch nicht, ob er diese Spiegelung als angenehm empfindet.
Vielleicht habe ich gerade so oft erst Prozesse in Gang gebracht, die den Anderen konfrontiert haben und ich war der Überbringer einer Schlechten Botschaft.?
Fakt ist. Dieses mich selbst in Beziehung bringen, hat mich jeder objektiven Reaktion verwehrt. Also bezog ich jede Reaktion auf mich.
Ich wurde viel und oft geschlagen und gedemütigt in meiner Kindheit.
Oft unberechenbar und völlig unkalkulierbar.
Also lernte ich die Anderen zu lesen. Und zu kalkulieren, was sie als nächstes tun könnten. Und passte mich dem an. Es funktionierte oft. Und ich zog es durch, bis es mit heute 46 Jahren eine der normalsten Angewohnheiten wurde.
Ich wusste nicht mehr, das ich dies tue. Doch wohl merkte ich, das daran etwas nicht stimmte.
Die Erschöpftheit, die Unzufriedenheit, das Gefühl nicht ich Selbst zu sein, wurde immer grösser.
Und heute lerne ich bewusst, ich zu sein. Mich zu fühlen. Mich zu zeigen, mit dem was gerade in mir existiert. Es ist so schwer, das im Beisein eines Anderen zu tun und verfolgt mich mit Schuldgefühlen und Angst.
Es entsteht häufig ein Ungleichgewicht zwischen der Stimme, die mir sagt ich begebe mich in Gefahr und meinem Vertrauen, das mich sein lassen möchte, wer ich gerade bin.
Woran kann ich mich orientieren?
Es braucht Zeit und einen bewussten Moment der Achtsamkeit um in mich hineinzufühlen, ob sich das gerade stimmig anfühlt..und oft ist es eine leise flüchtige Empfindung, die mir ein Ja oder ein Nein gibt.
Manchmal sehe ich mich schon in einer gewissen Situation, dann folge ich der Vorstellung.
Doch spüre ich, wie ich mich hilflos fühle, in Momenten mit Anderen. Wenn es so schnell passiert ist, das ich scheinbar den Kontakt verloren hab mit mir selbst. Und dem Gegenüber angemessen begegnen will.
Damit Verbindung überhaupt möglich ist?
Ich denke, wenn ich das nicht tue, gäbe es keine Verbindung.
Oft begegne ich auch Menschen, die mir gefühlt keine Wahl lassen. Die sich wehren, wenn ich nicht „mitmachen“ will.
Die mir ganz deutlich zeigen, wenn du nicht mit mir mitgehst, gibt es keinen Verbund.
Und dann habe ich Angst allein zu sein
Liebe Jeannette,
zuerst ein großes Danke für Deinen offenen Beitrag! Du hast schon viel durch Deine Reflektion erreicht und bist auf einem guten Weg!
Du hast offensichtlich Angst davor ausgestossen und zurückgelassen zu werden. Da steht viel zu verarbeitendes kindliches Erleben dahinter. Fühl Dich von mir herzlich umarmt! Wie genau der für Dich beste Weg hinaus aussehen kann, könnte ich aus Deinem Horoskop ersehen. Versuche zu lernen, Deine Aufmerksamkeit auf den Körper zu richten. Das hilft Dir dabei, Dich nicht unkontrolliert mit Deinem Gegenüber zu identifizieren.
Von Herzen alles Liebe
Sita