-Die Suche nach Sicherheit – oder – die Angst, die Kontrolle zu verlieren-

Kontrolliert werden muss, was als unsicher bzw. als gefährlich erscheint.
Was sicher ist, bedarf keiner Kontrolle.

Kontrolle soll der Sicherheit dienen, vor Gefahr sichern.
Sie entspringt dem Wunsch, der Sehnsucht nach Sicherheit.

Je unsicherer die innern oder äußeren Verhältnisse an Deinem Lebensanfang waren, um so mehr kannst Du dazu neigen, etwas kontrollieren zu müssen, sowohl Dich selbst als auch die Umstände.

Möglicherweise fällt Dir das nicht direkt auf, denn dieses Bedürfnis kann sich auch vorerst nur im Aufbau geordnetet Lebensumstände für ein Miteinander äußern. Du wirst eine sichere Basis aufbauen wollen und Dich selbst als vertrauenswürdig.

Aber in jedem Fall wirst Du für das, dessen Sicherheit Dir wichtig ist, was Du (vielleicht unwissentlich) kontrollieren willst, unbewusst auch die (alleinige) Verantwortung übernehmen. Du fühlst Dich einfach für dessen Gelingen oder Misslingen verantwortlich, auch wenn Dir das vielleicht gar nicht gefallen mag und Du Dir sehr wünschst, dass ein Anderer gleichermaßen seinen Anteil einbringt. Ob er dies tut oder nicht tut, darüber wachst Du mit einem inneren Argusauge.

Euer Zusammensein ist dann ein Ergebnis der Suche nach Sicherheit, nicht von Sicherheit.

Ihr werdet euch gegenseitig von einander Sicherheit erhoffen, eine Sicherheit im Miteinander, die ihr für euch allein nicht spürt.

Daraus werden Probleme erwachsen.

Du bist dann der Mensch, der sich für die Lösung von Problemen verantwortlich fühlt, von Problemen Anderer. Du wirst sie dazu bewegen wollen, ihre Probleme zu lösen, damit das von Dir ersehnte sichere Miteinander möglich ist, und Du wirst ihnen dafür Deine Energie zur Verfügung stellen.
Du wirst dabei genau den Problemen begegnen, die der Unsicherheit am Anfang Deines Lebens Zugrunde lagen.

Es sind Probleme, die Deine Eltern nicht lösen konnten.

Genau diese versuchst Du unter Deine Kontrolle zu bringen, um Sicherheit zu gewinnen.
Du übernimmst zum Beispiel in Deinen Beziehungen die Verantwortung für das Gelingen und für den Anderen gleich mit oder für die gesamte Familie, oder gar für jeden, der Deine Unterstützung zu brauchen scheint.

Misslingt ein Miteinander fühlst Du Dich schuldig.

Du sicherst die Umstände. Du suchst nach Antworten für die Probleme anderer.
Du überlastest Dich mehr und mehr, bis Du wieder dort stehst, wo Du am Anfang standest, in einer gänzlichen Überforderung, wie einst Deine Eltern, die aneinander unerfüllbare Erwartungen hatten.

Du fühlst Dein Leben in Frage gestellt, Deine Existenz, alles, was Du für gut und richtig hältst.
Du hast Angst, die Kontrolle zu verlieren.

Und dann beginnst Du zu kontrollieren, was Dir noch als kontrollierbar erscheint.
Die Sauberkeit? Deine Nahrungsaufnahme? Deinen Körper? Dein Tagesablauf? Aus der Kontrolle ergibt sich eine scheinbare Sicherheit.
Und in Deinem Empfinden entzieht sich Dir alles mehr und mehr.

Dann hast Du Verantwortungen übernommen, die nicht die Deinen sind.

Du hast das Wir über das Ich gestellt.

Darin liegt keine Lösung. Du verlierst Dich selbst darin.
Um zu Deiner Sicherheit zu finden, brauchst Du Entscheidungen, Deine Entscheidungen.
Entscheide Dich für DEINEN Weg.
Nur dort kannst Du das Wir finden, das Du suchst, ein Wir in gemeinsamer Kraft, ein Wir, das etwas bewirkt, das von gemeinsamen Entscheidungen getragen wird.

Überlasse die Anderen ihren Entscheidungen.

Wenn Du weiter versuchst ihre Probleme zu lösen, werden sie keine Entscheidungen treffen. Wo keine Entscheidungen sind, ist keine Kraft.
Du wirst sie mit Dir mit schleppen.
Du wirst unter ihrem und Deinem Misslingen leiden.
Und sie werden das fühlen, was Du selbst nicht fühlen willst, Hilflosigkeit, Verlustangst, Verzweiflung und Ohnmacht.
Das ist der Deal.

Entscheide Dich für Dich!
Daraus erwächst Dir Deine Sicherheit!

Sita Hahn
Ich bin gerne für Dich da und wir schauen gemeinsam, wo die Punkte der Änderung für Dich liegen.

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